Tiefster Winter mit dem VW T3
Eisige Kälte, Schneeverwehungen, verschneite Straßen und eiskalter Wind. So verabschiedet sich Griechenland von uns, wir fahren am teilweise zugefrorenen Kerkiniseeufer entlang. Über vereiste Straßen bis zu einem kleinen Platz an dem wir stehen können. Im Sommer soll es hier wahnsinnig viele Arten von Vögeln geben, darunter auch Flamingos. Hinter dem See eine Bergkette, auf deren Gipfel die Grenze zu Bulgarien verläuft, angeleuchtet durch die untergehende Sonne. Dann zieht ein eisiger Sturm auf. Die Windstöße rütteln am Bus und erwecken uns ab und an in der Nacht. Den nächsten Morgen dürfen wir mit herrlichstem Sonnenschein beginnen, wir frühstücken und trocknen unsere Decken und lüften den Inhalt unsere Kisten.
Einreise Bulgarien – heiße Quellen
Am Mittag brechen wir auf in Richtung Bulgarien. Die Grenzsituation ist etwas unkoordiniert, verläuft aber ohne Probleme. Zuerst fahren wir zu natürlichen heißen Quellen bei Ribnik, wir sehnen uns nach einem heißen Bad. Die Quellen entspringen, eilen wie kleine dampfende Bachläufe und sammeln sich in mehren kleineren und größeren Becken im Erdboden, welche ausgekleidet von hellem Schlamm sind. Bei herrlichstem Sonnenschein, Schnee und Eis, verschneite Berggipfel ringsherum steigen wir in das herrlich heiße Wasser, welches zu unserer Freude überhaupt nicht nach Schwefel riecht. Auch viele Einheimische kommen zum Entspannen, im heißen Wasser ein kühles Bier zu trinken oder sich mit Schlamm einzureiben. Nach mehren Badegängen fahren wir nach Melnik, kaufen Brot im Dorfladen und fahren hinauf bis zum Kloster Roschen.
Pyramiden von Melnik
Herrliche Abendsonne – also wandern wir los. Das Ziel – die Pyramiden von Melnik, ein natürliches Phänomen, bei welchem sich Kegel bilden, stark ausgewaschene Erdpyramiden aus einem Sand-Lehm-Gemisch. Vor uns ragen die Felsen empor, wir stehen in einer von herrlichstem Abendlicht getauchten Kulisse. Unbegreifliche Schluchten, ausgewaschene, zerklüftete Felsformationen.
Rila-Gebirge
Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Rila-Gebirge, um uns das berühmte Kloster des heiligen Iwan von Rila anzusehen. Durch das verschneite Tal schlängeln wir uns bis wir vor dem eindrucksvollen, von Wandmalereien und aufwendig restaurierten Mönchskloster stehen. Die Parkgebühren sollen wir in bulgarischen Lew bezahlen, haben wir aber leider nicht. Kurzerhand bezahlen Griechen die Gebühr für uns mit.
Dann fahren wir weiter Richtung Norden, unserem Ziel Rumänien immer näher kommend. Hinauf bis zu einem Bergdorf schlängelt sich unser Weg, um dort an der Kapelle zu übernachten. In meinem Kopf existierte bisher kein Bild über Bulgarien, oft wird nur über die Region und die Strände am Schwarzen Meer berichtet. Aber vor uns lag ein Land voller Geschichte, Berge, Klöster, Natur, heißer Quellen.